In neuerer Zeit sind viele wichtige Publikationen entstanden, die sich mit der Bedeutung der impliziten Kommunikation in der Therapeutischen Beziehung beschäftigen. (Doering 2022 Leikert 2019 Müller -Jung 2024) Sie machen geltend, dass Erfolg oder Misserfolg zum großen Teil auf der Handhabung diese Geschehens zurückzuführen ist. Verschiedene Forschungsgruppen haben empirisch nachgewiesen, dass dies richtig ist. (Krause 2006). Da Kommunikation immer mindestens zwei Personen erfordert, wird den impliziten Aktivitäten des Therapeuten auch theoretisch zusehends Gewicht beigemessen. Dies geschah einerseits mit dem Konzept der Gegenübertragung (Klein 1952), der projektiven Identifikation (Ogden 1979) und dem bipersonellen Feld (Baranger M &W 2018) . In meinen eigenen Schriften und Forschungen hatte ich Brunswicks folgend ein Modell des Beziehungsgeschehens aufgestellt in dem ich die Kanäle Gehör , Geruch Sehen , Berührung und Wärme Empfindung unterschieden hatte und sie den Verhaltensklassen , Sprache, Körperbewegungen, Affektdisplay , Illustratoren Körperbewegungen zugeordnet hatte. Was bisher vernachlässigt wurde, waren die körpereigenen Wahrnehmungen des Therapeuten, als da sind die Propriozeption , die Afferenzen und die Efferenzen und Efferenz Kopien. In diesen impliziten Verhaltensklassen findet so etwas wie eine Integrative Gestaltwahrnehmung statt. Schließlich wurde die Bedeutung der Gerüche nur sehr randständig behandelt, obwohl sie offensichtlich in der impliziten Kommunikation eine große Rolle spielen. In diesem Vortrag soll unter anderem gezeigt werden, dass sie die entscheidenden Beiträge zur Gegenübertragung liefern. Dazu hin scheinen sowohl Patientinnen und Patienten wie auch Therapeutinnen und Therapeuten außerordentlich große interindividuelle Unterschiede in der Befähigung solcher Wahrnehmungen aufzuweisen, ohne dass sie es selbst bemerken.
Recently, many important publications have emerged that deal with the importance of implicit communication in the therapeutic relationship. (Doering 2022 Leikert 2019 Müller -Jung 2024) They argue that success or failure is largely due to the handling of these events. Various research groups have empirically proven that this is correct. (Krause 2006). Since communication always requires at least two people, the implicit activities of the therapist are also increasingly given theoretical weight. This happened on the one hand with the concept of countertransference (Klein 1952), projective identification (Ogden 1979) and the bipersonal field (Baranger M &W 2018) . In my own writings and research, following Brunswicks, I had established a model of relational events in which I had differentiated the channels of hearing, smell, sight, touch and warmth sensation and assigned them to the behavioural classes, speech, body movements, affect display, illustrators and body movements. What had previously been neglected were the therapist’s own bodily perceptions, i.e. proprioception, afferents and efferents and efferent copies. In these implicit behavioural classes, something like an integrative gestalt perception takes place. Finally, the significance of odours has been treated only marginally, although they obviously play a major role in implicit communication. This lecture will show, among other things, that they make a decisive contribution to countertransference. To this end, both patients and therapists appear to exhibit extraordinarily large inter-individual differences in their ability to perceive such perceptions without realising it themselves.

Prof. Rainer Krause
Lehranalytiker DPG /IPF , Saarländisches Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie
Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie Universität des Saarlandes. IPU Berlin im Ruhestand Forschungsschwerpunkte Affekte und Psychische Störungen sowie deren Behandlung.
Literaturliste www.prof-rkrause.de
Neuere Literatur: The mind Body problem in Psycho