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Impressionen unserer Eröffnung der DPG-Jahrestagung 2024 in Berlin

Eindrücke der DPG-Jahrestagung 2024



Liebe Kolleg:innen, liebe Gäste und liebe Interessierte,



die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft lädt Sie herzlich zu ihrer Jahrestagung 2024 nach Berlin ein. Ihr Titel „Angst, Regression, Desintegration – und Hoffnung? Psychoanalyse in Zeiten der Krise“ ist mit dem Wunsch verbunden, gemeinsam mit Ihnen über die sich bedrückend zuspitzenden Krisen der Gegenwart nachzudenken und darüber in eine Diskussion zu finden, welche Herausforderung die verschiedenen Krisenfelder für unsere Arbeit bedeuten und wie wir mit unserem theoretischen Hintergrund und klinischen Mitteln darauf reagieren können – sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Behandlungszimmer. 

Die emotionale Antwort auf die uns derzeit beschäftigenden Krisen, Kriege und ungelösten Zukunftsfragen ist Angst, die wir in uns und in unseren Patient:innen finden, verbunden mit regressiven Bewegungen bis hin zur Desintegration. Die spezifischen Abwehrphänomene zeigen sich dabei auf individueller und gesellschaftlicher Ebene und ihre Bearbeitung im Behandlungszimmer stellt aufgrund unserer eigenen Betroffenheit eine besondere Herausforderung dar. Verleugnung, Bagatellisierung aber auch die Flucht in Omnipotenzfantasien und paranoide Mechanismen behindern die Anerkennung und Auseinandersetzung mit der Realität und können in Desintegration und Fragmentierung münden, wenn es nicht gelingt, Angst und Schmerz auszuhalten und konstruktiv darauf zu reagieren. Neben der Verleugnung der Katastrophen steht heute allzu häufig eine pessimistische Haltung im Weg, die vordergründig die düstere Realität anerkennt, aber zugleich ein „Zu-Spät“ nahelegt, das wiederum die Notwendigkeit von Veränderungen und eines verantwortlichen Gegensteuerns in Frage stellt, damit Schuldgefühle auf Abstand hält und ein „weiter so“ ermöglicht.

Passend dazu bebildert das von uns gewählte Titelfoto (Carsten Krebs) – welches im Rahmen eines Projekts zum Thema „Flur – bereingt“ entstand – wie der Mensch in die Umwelt eingreift und diese zu kontrollieren versucht. Dies geschieht nicht ohne Spuren zu hinterlassen. Zuweilen führt der Wunsch nach Effizienzmaximierung dazu, ausbeuterisch mit der Umwelt und den Ressourcen von „Mutter Erde“ umzugehen und sich damit im Sinne von Sally Weintrobe „exzeptionalistisch“ zu verhalten.

Bei der Findung des Tagungsthemas zeichnete sich rasch der Wunsch ab, neben Ängsten und Katastrophenszenarien das Hoffnungsvolle nicht aus dem Blick zu verlieren, ohne welches Zukunft nicht denkbar wäre und das Grundlage einer jeden Behandlung ist, auf die wir uns in unserer Arbeit einlassen. Daher steht die „Radikale Hoffnung“ (Jonathan Lear) verbunden mit einer verantwortlichen Haltung am Anfang der Tagung, bevor wir uns den innerpsychischen und gesellschaftlichen Folgen der Kriege, der Klimakrise, der Migration, wachsendem Populismus in Politik und Gesellschaft und den krisenhaften Entwicklungen innerhalb der Psychoanalyse und der DPG zuwenden. 

Wir danken allen Vortragenden für die eingebrachten Beiträge, welche die persönliche Beschäftigung mit dem Tagungsthema und die daraus abgeleiteten Fragen widerspiegeln. Wir freuen uns sehr über einen lebendigen Austausch und sind gespannt auf die Schlussfolgerungen und Perspektiven, die sich aus der gemeinsamen Diskussion ergeben.  


Vorbereitungsgruppe
Luisa von Hauenschild
Otmar Klett
Katarzyna Meinert
Isabel Mühlinghaus
Eckehard Pioch
Sybill Schulz
Tilman Watzel








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