Fähig zum Konflikt? Perspektiven zur Entwicklung einer Diskursethik

Die psychoanalytische Gemeinschaft ringt immer erneut um ihr ins Wanken geratenes Selbstverständnis – in ihren äußeren wie inneren Bezügen. Sie ist angetreten, mittels des ihrer Methode inhärenten aufklärerischen Potentials den einzelnen Menschen wie auch soziale Gruppierungen von entwicklungshemmenden und normativen Denkmustern und Tabus zu befreien und zu selbstverantwortlichem Handeln zu befähigen. Ihren kreativen, wachstumsfördernden Kräften … Weiterlesen …

Rache, Vergeltung, Ressentiment – psychoanalytische Überlegungen zu einigen allzu menschlichen Impulsen

Spätestens seit den Gräueltaten von Hamas-Terroristen an Israelis im Oktober letzten Jahres sind wir auf weltpolitischer Ebene wieder einmal mit der furchtbaren Dynamik von Rache-Impulsen konfrontiert. Rache, Vergeltung, Ressentiment – es sind tief in unserer menschlichen Matrix   wurzelnde Impulse bzw. Empfindungen, die jeder kennt und die stets im Kontakt – und sei es im … Weiterlesen …

Unbekannt oder unerkannt? Unverstandene Ängste und ihre Folgen im Miteinander zwischen Ost- und West

Können wir uns unsere Ängste unverstellt zeigen, wenn wir uns als Ost- und Westdeutsche heute begegnen? Mit der Wiedervereinigung hatten sich hoffnungsvolle Erwartungen realisiert. Träume waren geweckt, Idealisierungs- und Enttäuschungsdynamiken mischen sich inzwischen mit den aktuellen Herausforderungen. In unserem Austausch suchen wir nach verborgenen Ängsten, die sich möglicherweise folgenschwer eingeschlichen haben. Vielleicht ist überhaupt sowohl … Weiterlesen …

Fokalkonferenz miterleben

Während der Jahrestagung in Berlin will die DPG Fokalkonferenz ihre Arbeitsweise wieder einer breiteren kollegialen Öffentlichkeit vorstellen. Der Workshop gibt Gelegenheit, den Prozess der Focus-Findung in seiner Entstehung mitzuerleben und nachzuvollziehen: Am Beispiel eines Erstinterviews erarbeiten die TeilnehmerInnen zunächst einen eigenen Focus. In einem weiteren Schritt wird dieser Focus mit demjenigen Focus verglichen, den unsere … Weiterlesen …

In Zeiten der Krise brauchen wir eine Psychoanalyse der Integrationskonflikte.

Wir verleugnen aus Scham und die Täter-Opfer-Beziehung ‚Beschämung – Scham’ ist allgegenwärtig: angefangen bei den Erwachsenen, die ihre abhängigen Kinder durch Beschämung dazu nötigen, diese unerträgliche Erfahrung zu verleugnen (diese sind dann auch in einem dissoziierten Zustand); Frühstörungen werden als Schamkrankheiten verstanden, Panikattacken als Angst, erneut traumatisch beschämt zu werden; bis hin zur Politik, die … Weiterlesen …

Let‘s play – „Spiel-Räume“ in der klinischen Praxis als Lesart integrativer Regression

Eine Beobachtung: In einem Therapieraum, der sichtbar für Kinderanalysen ausgestattet ist, reagieren und assoziieren einige erwachsene PatientInnen anders, nämlich spielerisch. Entlang klinischen Materials beleuchtet der Vortrag die Entstehung solcher „Spiel-Räume“ als Äußerungsform regressiver Prozesse. Diskutiert werden sie als jene Regressionsvorgänge, welche nach H. Will integrativ – als Gegenpol destruktiver Wirkung von Regression – über Kreativität, … Weiterlesen …

Workshop: Der Traum als Herausforderung des Selbst. Künstliche Intelligenz als Teil der Traumarbeit, der Traummaschine?

Kann Künstliche Intelligenz Traumdeutung bereichern? In unserem Workshop wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit sich Technik und kreative Phantasie aufeinander beziehen lassen und KI dabei helfen kann, Einsicht in unbewusste Prozesse zu erlangen. Einerseits fördert die KI die Illusion der Nichtangewiesenheit auf ein Gegenüber und somit omnipotente Größenphantasien, andererseits konfrontiert sie uns als Psychoanalytiker:innen mit … Weiterlesen …

Wie Essig in Öl: ein Versuch, über psychische Schwebezustände nachzudenken

Durch die Medien erreichen uns potentiell unbegrenzte Informationen über das, was in unserer nahen und fernen Umgebung geschieht. Doch im Behandlungsraum scheint die zunehmend beunruhigende Außenwelt zu verschwinden. Ich möchte eine innere Verfassung beschreiben, die ich als eine Art „Suspension“ erlebe: Anhand von klinischen Vignetten werden Zustände von fehlender psychischer Realität bei Patient:innen vorgestellt, die … Weiterlesen …

„Weh denen, die Böses gut und Gutes böse heißen …“ Psychoanalytische Überlegungen zur Entwicklung der Anfälligkeit für Verschwörungsnarrative und für „pervertiertes Containing“.

Abstract Am Beispiel des Verschwörungsnarrativs „The Big Lie“ untersuche ich die Wirkkraft und die Dynamik von Verschwörungserzählungen, die auf dem Nährboden regressiver Prozesse – mehr oder weniger bewusst, mehr oder weniger gezielt – Realitätsverzerrungen und Lügen als ein Mittel zur Agitation einsetzen. Anhand von aus sozialen Medien, klinischem Material, Interviews und Dokumentationen gewonnenen Daten über … Weiterlesen …

Die Aufgabe der Aufgabe. Zur Psychoanalyse der Resignation

Resignation scheint die stumme Antwort auf eine vermauerte Zukunft: sei es im Angesicht unlösbarer gesellschaftlicher Konflikte, sei es gegenüber der Unwiderruflichkeit von Verlusten, sei es in blockierten Entwicklungsprozessen in Therapien. Dabei ist Resignation gesellschaftlich nicht akzeptiert, verlangt nach Lösung und Überwindung, hüllt sich indes in viele Masken, manchmal auch in die des Aktivismus und forcierter … Weiterlesen …