„Rottet die Bestien aus!“ versus „Man müsste an so was wie Liebe glauben!“. Omnipotenz und toxische Polarisierung als individuelle und kollektive Abwehr des existentiellen Angewiesenseins des Menschen

In Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“, die als Anklage gegen den Kolonialismus mit seiner mörderischen Ausbeutung, seinen rassifizierenden Hierarchien und seiner entmenschlichenden Darstellung der nichteuropäischen Völker  gelesen werden kann, fordert Kurtz, der extrem brutale Leiter einer Handelsstation am Oberlauf des Kongo, der den Eingeborenen enorme Mengen Elfenbein abpresst: „Rottet die Bestien aus!“ Spaltungen und … Weiterlesen …

Thoughts for the Times on Anti-Semitism: Hatred and Destruction, the Past in the Present

In line with the theme of this meeting, its venue, and our identities, we focus on the current unprecedented explosion of antisemitism. Anti-Semitism has been part of Judeo-Chrisitan-Islamic culture for centuries, taking various forms and expressions. After its most horrendous and destructive outburst in the 20th century Holocaust, it gave rise to the collective determination: … Weiterlesen …

“Anxiety, Death and Ego-Destructive Super-Ego”

Igor M. Kadyrov ist Ausbildungsanalytiker und Supervisor an der Moskauer Psychoanalytischen Gesellschaft (IPA). Er ist Gründungsmitglied, ehemaliger Präsident, ehemaliger Ausbildungsleiter dieser Gesellschaft und seit 1999 Mitglied der International Psychoanalytical Association;  Direktor des Han Groen Prakken European Psychoanalytic Institute (2015-2023), das gemeinsam von der International Psychoanalytical Association (IPA) und der European Psychoanalytical Association (EPF) gegründet wurde. … Weiterlesen …

„Weh denen, die Böses gut und Gutes böse heißen …“ Psychoanalytische Überlegungen zur Entwicklung der Anfälligkeit für Verschwörungsnarrative und für „pervertiertes Containing“.

Abstract Am Beispiel des Verschwörungsnarrativs „The Big Lie“ untersuche ich die Wirkkraft und die Dynamik von Verschwörungserzählungen, die auf dem Nährboden regressiver Prozesse – mehr oder weniger bewusst, mehr oder weniger gezielt – Realitätsverzerrungen und Lügen als ein Mittel zur Agitation einsetzen. Anhand von aus sozialen Medien, klinischem Material, Interviews und Dokumentationen gewonnenen Daten über … Weiterlesen …

Die Aufgabe der Aufgabe. Zur Psychoanalyse der Resignation

Resignation scheint die stumme Antwort auf eine vermauerte Zukunft: sei es im Angesicht unlösbarer gesellschaftlicher Konflikte, sei es gegenüber der Unwiderruflichkeit von Verlusten, sei es in blockierten Entwicklungsprozessen in Therapien. Dabei ist Resignation gesellschaftlich nicht akzeptiert, verlangt nach Lösung und Überwindung, hüllt sich indes in viele Masken, manchmal auch in die des Aktivismus und forcierter … Weiterlesen …

Zur Ambiguität der Hoffnung in Zeiten der Krise. Eine psychoanalytische Betrachtung

Krise, Verzweiflung und die Hoffnung auf Veränderung sind auf vielfältige Weise miteinander verknüpft. Dabei thematisiert die Psychoanalyse die Hoffnung in ihrer ganzen Ambiguität, ausgehend von der illusionären Hoffnung, die die Wirklichkeit verleugnet, bis hin zur realistischen Hoffnung, die die Beschädigungen anerkennt und aus Wiedergutmachungsbestrebungen hervorgeht. Dazwischen gibt es verschiedene Formen von omnisizienter Verzweiflung und pervertierter … Weiterlesen …