Die gesellschaftliche Produktion von »Hilfsengeln« und »Abschaum« zur Abwehr von Vernichtungsängsten – Eine psycho-soziale Perspektive auf eine Organisation der Sozialen Arbeit

Es soll gezeigt werden, wie sich die psychoanalytische Methode und Theorie auch außerhalb des klinischen Settings anwenden lässt. Anhand einer Organisation der Jugendhilfe wird dargestellt, wie Omnipotenzphantasien und primitive Ängste vor Vernichtung bei Mitarbeiter*innen nicht nur als Ausdruck einer individuellen oder Gruppendynamik zu verstehen sind, sondern als psycho-sozial induziert, d.h. aus einem Zusammenspiel aus individuellem … Weiterlesen …

Die Ränder sind das Zentrum

Psychoanalyse im Gesundheitswesen Erleiden – Verstehen – Mitgestalten Johanna Naumann, Beate Blank-Knaut, Gertrud Cormann-Bergau, Birgit Pechmann, Ingrid Stammnitz, Sigmund Mang, assoziiertes Mitglied: Alexander Frohn Um die Psychoanalyse bewahren und weitergeben zu können, müssen Psychoanalytiker:innen ihre Stimme im berufspolitischen Feld erheben. Wir laden alle – Mitglieder, Kandidat:innen, Gäste – herzlich ein, sich zu informieren, Erfahrungen auszutauschen … Weiterlesen …

Psychodynamische Psychotherapieprozessforschung: Standortbestimmung und Ausblick

In dem Vortrag wird der Forschungsstand zur quantitativen Prozess-Outcome-Forschung zu psychodynamischen Psychotherapien zusammengefasst und es werden aus aktuellen methodischen Entwicklungen Implikationen für zukünftige Forschung abgeleitet, die sowohl der state-of-the-art Methodik entspricht als auch mit psychodynamischen Annahmen zu therapeutischen Veränderungsprozessen in Einklang steht.

Zwischen Regression und Progression: Dialektik und Dynamik der Hoffnung in der Psychoanalyse

Im Titel der Jahrestagung ist die Hoffnung mit einem Fragezeichen versehen und durch einen Gedankenstrich von Angst, Regression und Desintegration abgetrennt. Ich werde herausarbeiten, dass Angst, Regression und Desintegration integral mit der Entstehung und Funktion von transformativer Hoffnung verbunden sind. Diese Hoffnung manifestiert sich in einer dialektischen Spannung, in der das Potenzial für Leid und … Weiterlesen …

Mentalisieren und Persönlichkeitsfunktion als Prädiktor für den Therapieerfolg in der stationären Behandlung von Patient*innen mit Essstörungen (MEPFO-ED): Studiendesign und vorläufige Ergebnisse

Hintergrund: Essstörungen gehen bei den Betroffenen mit schweren Beeinträchtigungen einher. Eine ambulante Psychotherapie gilt als Mittel der Wahl. Für schwere Essstörungen wird die Behandlung im stationären Setting empfohlen. Die Behandlung im stationären Rahmen hat sich als wirksam erwiesen. Es besteht jedoch eine erhebliche Anzahl an Fällen mit unvollständiger Remission. Es ist wichtig, Faktoren zu identifizieren, … Weiterlesen …

Den Fliehkräften zum Trotz: Radikale Hoffnung in der Psychoanalyse

In Zeiten gesellschaftlicher Fliehkräfte sind wir in unseren Behandlungen zuweilen mit Patienten konfrontiert, die in geschlossenen Ideologien Halt suchen. Das analytische Angebot kann für die Abwehr dieser Patienten eine Gefahr darstellen, was die Analytikerin wiederum mit erheblichen Widrigkeiten konfrontiert. Kann Lears Radikale Hoffnung helfen? In meinem Beitrag möchte ich über solche Behandlungsprozesse nachdenken.  Stefanie Sedlacek, … Weiterlesen …

» Ich werde von meiner Seite alle Betroffenen vor Ihnen warnen […]« – Reinszenierungsphänomene in Entschädigungsverfahren nach politischer Haft in der DDR

Im Rahmen der Durchführung einer qualitativen Interviewstudie zur Begutachtung gesundheitlicher Folgeschäden nach politischer Haft in der DDR zeichnete sich bereits vor der Interviewführung ein auffälliger Inszenierungscharakter im Kontakt mit den Befragten ab. Die Studie fokussiert die Frage, wie es zu verstehen ist, dass trotz des Bestehens der Entschädigungsgesetze eine erhebliche Diskrepanz zwischen Antragstellung und positiver … Weiterlesen …

Zurück wohin? Das Konzept der Regression zwischen Biologismus und Psychoanalyse

Die in der Rezeptionsgeschichte des Regressionsbegriffs oft genutzte Unterscheidung in ein Zurück im Raum und ein Zurück in der Zeit dient auch dazu, eine andere Unterscheidung zu verdecken. Der Vortrag rückt die Spannung zwischen einem historisch älteren biologischen Regressionsbegriff und einem historisch jüngeren psychologischen Regressionsbegriff ins Zentrum des Interesses und zeigt, wie Freuds Begriffsbildung nicht nur von biologischen Modellen der Regression ausgeht, sondern auch der beständigen … Weiterlesen …

Ich brauche eine Traumatherapie! – Aus der Arbeit in einer psychotherapeutischen Ambulanz

Im Vortrag werden zunächst die wichtigsten psychoanalytischen Ansätze zum Verständnis von Regression umrissen. Anschließend werden zwei Erstgespräche mit einer traumatisierten Patientin in einer psychotherapeutischen Ambulanz vorgestellt und eine Einordnung des klinischen Materials in die verschiedenen Regressionstheorien versucht. Darüber, wie hilfreich diese Einordnung erlebt wird und über weiteres Verständnis der Situation, soll diskutiert werden. Mit dem … Weiterlesen …

Fähig zum Konflikt? Perspektiven zur Entwicklung einer Diskursethik

Die psychoanalytische Gemeinschaft ringt immer erneut um ihr ins Wanken geratenes Selbstverständnis – in ihren äußeren wie inneren Bezügen. Sie ist angetreten, mittels des ihrer Methode inhärenten aufklärerischen Potentials den einzelnen Menschen wie auch soziale Gruppierungen von entwicklungshemmenden und normativen Denkmustern und Tabus zu befreien und zu selbstverantwortlichem Handeln zu befähigen. Ihren kreativen, wachstumsfördernden Kräften … Weiterlesen …