In Zeiten der Krise brauchen wir eine Psychoanalyse der Integrationskonflikte.

Wir verleugnen aus Scham und die Täter-Opfer-Beziehung ‚Beschämung – Scham’ ist allgegenwärtig: angefangen bei den Erwachsenen, die ihre abhängigen Kinder durch Beschämung dazu nötigen, diese unerträgliche Erfahrung zu verleugnen (diese sind dann auch in einem dissoziierten Zustand); Frühstörungen werden als Schamkrankheiten verstanden, Panikattacken als Angst, erneut traumatisch beschämt zu werden; bis hin zur Politik, die … Weiterlesen …

Let‘s play – „Spiel-Räume“ in der klinischen Praxis als Lesart integrativer Regression

Eine Beobachtung: In einem Therapieraum, der sichtbar für Kinderanalysen ausgestattet ist, reagieren und assoziieren einige erwachsene PatientInnen anders, nämlich spielerisch. Entlang klinischen Materials beleuchtet der Vortrag die Entstehung solcher „Spiel-Räume“ als Äußerungsform regressiver Prozesse. Diskutiert werden sie als jene Regressionsvorgänge, welche nach H. Will integrativ – als Gegenpol destruktiver Wirkung von Regression – über Kreativität, … Weiterlesen …

Workshop: Der Traum als Herausforderung des Selbst. Künstliche Intelligenz als Teil der Traumarbeit, der Traummaschine?

Kann Künstliche Intelligenz Traumdeutung bereichern? In unserem Workshop wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit sich Technik und kreative Phantasie aufeinander beziehen lassen und KI dabei helfen kann, Einsicht in unbewusste Prozesse zu erlangen. Einerseits fördert die KI die Illusion der Nichtangewiesenheit auf ein Gegenüber und somit omnipotente Größenphantasien, andererseits konfrontiert sie uns als Psychoanalytiker:innen mit … Weiterlesen …

Wie Essig in Öl: ein Versuch, über psychische Schwebezustände nachzudenken

Durch die Medien erreichen uns potentiell unbegrenzte Informationen über das, was in unserer nahen und fernen Umgebung geschieht. Doch im Behandlungsraum scheint die zunehmend beunruhigende Außenwelt zu verschwinden. Ich möchte eine innere Verfassung beschreiben, die ich als eine Art „Suspension“ erlebe: Anhand von klinischen Vignetten werden Zustände von fehlender psychischer Realität bei Patient:innen vorgestellt, die … Weiterlesen …

„Von Stigmatisierten zu Stiefkindern und Statusunsicherheit“ – Die Gruppierung der Russlanddeutschen

Vereint durch ein gemeinsames Trauma der Deportation wurden die ethnisch Deutschen in der Sowjetunion misstrauisch gegenüber dem außerfamiliären Umfeld. Sie nutzten Ausreisemöglichkeiten unter Gorbatschow, als der Zerfall der Sowjetunion zu massivem Wandel der Strukturen beitrug. In Deutschland fühlten sich viele als Stiefkind. Ein Zugehörigkeitsgefühl mangelte, das Selbstwertempfinden konnte herabgesetzt sein. Die Zuwanderung anderer aktualisierte Ängste, … Weiterlesen …

Offen für Neues? Über den schwierigen Umgang mit neuen Entwicklungen in psychoanalytischen Institutionen – zwischen Regression und Hoffnung

Mein Vortrag verarbeitet persönliche Erfahrungen eines Versuchs, zusammen mit zwei Kolleginnen am eigenen Institut (DGPT) einen Zugang zur Internationalen Psychoanalyse zu implementieren. Die teils euphorischen und auch entwertenden Rückmeldungen der Mitglieder bewegten mich, über die schwierige Kommunikation an analytischen Instituten mit psychodynamischen und gruppenanalytischen Konzepten nachzudenken.Es geht um regressive und destruktive Dynamiken wie auch um … Weiterlesen …

Analytische Identität in der Krise – DPG denken, DPG verstehen

Die DPG ist in der Krise. Ausgehend von der Hypothese, dass die analytische Identität als inneres Objekt in der Krise ist und sich gruppenfeindliche Prozesse entwickelt haben, werden Zusammenhänge zwischen individueller analytischer Identität und psychoanalytischer Gruppenidentität sowie die Entwicklung gruppenfeindlich-destruktiver Prozesse und deren Auswirkungen dargestellt. Entlang der Frage, wodurch die DPG für diese Prozesse besonders … Weiterlesen …

Rettung der Welt – Phantasien in Krisenzeiten. Imaginative versus omnipotente Phantasie.

Die weltweite Zunahme zerstörerischer Kräfte kann unsere beschädigten inneren Objekte aktivieren und über einen regressiven Sog omnipotente Rettungsphantasien fördern. Diese können in narzisstischer ‚Megalomanie‘ zu psychotischer Realitätsverkennung und krimineller Gewalt führen. Es wird diskutiert, wie individualtherapeutische Erfahrungen zum Verstehen gesellschaftspolitischer ‚Angriffe auf Verbindungen‘ und zur Bewusstwerdung darin liegender Schuld und Selbstdestruktion beitragen. Martin Ehl – … Weiterlesen …

Die Klimakrise und neue Fragen an die Psychoanalyse

Welche psychologischen Widerstände behindern die klimagerechte Transformation unserer Lebensweise? Sozialpsychologische Phänomene werden oft durch die Dynamik gesellschaftlich vermittelter Wertvorstellungen beeinflusst (Freud „Massenpsychologie“, 1921).  Heute wäre das der Glaube an unser „Ausnahmerecht“, die Natur zu verbrauchen (Weintrobe 2023). Wir brauchen eine neue, zeitgemäße Balance von Verzicht und Selbstfürsorge. Für diese Diskussion hat die Psychoanalyse gute theoretische Ressourcen. … Weiterlesen …

Unser Trip auf der Titanic – Gedanken zum emotionalen Klimawandel in der Gesellschaft

Nicht nur die Erde erhitzt sich in erschreckendem Ausmaß, sondern auch die Gemüter. Ungezügelte Wut- und Hassbereitschaft sind nicht die einzigen Anzeichen einer zivilisatorischen Desintegration in der Gesellschaft. Haben wir es mit einer grundlegenden Krise des Menschseins zu tun, die sich mit den Akutgefährdungen unserer Zeit verschränkt? Der Vortrag beschäftigt sich mit Ausdrucksformen, möglichen Hintergründen … Weiterlesen …