» Ich werde von meiner Seite alle Betroffenen vor Ihnen warnen […]« – Reinszenierungsphänomene in Entschädigungsverfahren nach politischer Haft in der DDR

Im Rahmen der Durchführung einer qualitativen Interviewstudie zur Begutachtung gesundheitlicher Folgeschäden nach politischer Haft in der DDR zeichnete sich bereits vor der Interviewführung ein auffälliger Inszenierungscharakter im Kontakt mit den Befragten ab. Die Studie fokussiert die Frage, wie es zu verstehen ist, dass trotz des Bestehens der Entschädigungsgesetze eine erhebliche Diskrepanz zwischen Antragstellung und positiver … Weiterlesen …

Zurück wohin? Das Konzept der Regression zwischen Biologismus und Psychoanalyse

Die in der Rezeptionsgeschichte des Regressionsbegriffs oft genutzte Unterscheidung in ein Zurück im Raum und ein Zurück in der Zeit dient auch dazu, eine andere Unterscheidung zu verdecken. Der Vortrag rückt die Spannung zwischen einem historisch älteren biologischen Regressionsbegriff und einem historisch jüngeren psychologischen Regressionsbegriff ins Zentrum des Interesses und zeigt, wie Freuds Begriffsbildung nicht nur von biologischen Modellen der Regression ausgeht, sondern auch der beständigen … Weiterlesen …

Ich brauche eine Traumatherapie! – Aus der Arbeit in einer psychotherapeutischen Ambulanz

Im Vortrag werden zunächst die wichtigsten psychoanalytischen Ansätze zum Verständnis von Regression umrissen. Anschließend werden zwei Erstgespräche mit einer traumatisierten Patientin in einer psychotherapeutischen Ambulanz vorgestellt und eine Einordnung des klinischen Materials in die verschiedenen Regressionstheorien versucht. Darüber, wie hilfreich diese Einordnung erlebt wird und über weiteres Verständnis der Situation, soll diskutiert werden. Mit dem … Weiterlesen …

Unbekannt oder unerkannt? Unverstandene Ängste und ihre Folgen im Miteinander zwischen Ost- und West

Können wir uns unsere Ängste unverstellt zeigen, wenn wir uns als Ost- und Westdeutsche heute begegnen? Mit der Wiedervereinigung hatten sich hoffnungsvolle Erwartungen realisiert. Träume waren geweckt, Idealisierungs- und Enttäuschungsdynamiken mischen sich inzwischen mit den aktuellen Herausforderungen. In unserem Austausch suchen wir nach verborgenen Ängsten, die sich möglicherweise folgenschwer eingeschlichen haben. Vielleicht ist überhaupt sowohl … Weiterlesen …

Fokalkonferenz miterleben

Während der Jahrestagung in Berlin will die DPG Fokalkonferenz ihre Arbeitsweise wieder einer breiteren kollegialen Öffentlichkeit vorstellen. Der Workshop gibt Gelegenheit, den Prozess der Focus-Findung in seiner Entstehung mitzuerleben und nachzuvollziehen: Am Beispiel eines Erstinterviews erarbeiten die TeilnehmerInnen zunächst einen eigenen Focus. In einem weiteren Schritt wird dieser Focus mit demjenigen Focus verglichen, den unsere … Weiterlesen …

Workshop: Der Traum als Herausforderung des Selbst. Künstliche Intelligenz als Teil der Traumarbeit, der Traummaschine?

Kann Künstliche Intelligenz Traumdeutung bereichern? In unserem Workshop wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit sich Technik und kreative Phantasie aufeinander beziehen lassen und KI dabei helfen kann, Einsicht in unbewusste Prozesse zu erlangen. Einerseits fördert die KI die Illusion der Nichtangewiesenheit auf ein Gegenüber und somit omnipotente Größenphantasien, andererseits konfrontiert sie uns als Psychoanalytiker:innen mit … Weiterlesen …

Wie Essig in Öl: ein Versuch, über psychische Schwebezustände nachzudenken

Durch die Medien erreichen uns potentiell unbegrenzte Informationen über das, was in unserer nahen und fernen Umgebung geschieht. Doch im Behandlungsraum scheint die zunehmend beunruhigende Außenwelt zu verschwinden. Ich möchte eine innere Verfassung beschreiben, die ich als eine Art „Suspension“ erlebe: Anhand von klinischen Vignetten werden Zustände von fehlender psychischer Realität bei Patient:innen vorgestellt, die … Weiterlesen …

Die Aufgabe der Aufgabe. Zur Psychoanalyse der Resignation

Resignation scheint die stumme Antwort auf eine vermauerte Zukunft: sei es im Angesicht unlösbarer gesellschaftlicher Konflikte, sei es gegenüber der Unwiderruflichkeit von Verlusten, sei es in blockierten Entwicklungsprozessen in Therapien. Dabei ist Resignation gesellschaftlich nicht akzeptiert, verlangt nach Lösung und Überwindung, hüllt sich indes in viele Masken, manchmal auch in die des Aktivismus und forcierter … Weiterlesen …

„Von Stigmatisierten zu Stiefkindern und Statusunsicherheit“ – Die Gruppierung der Russlanddeutschen

Vereint durch ein gemeinsames Trauma der Deportation wurden die ethnisch Deutschen in der Sowjetunion misstrauisch gegenüber dem außerfamiliären Umfeld. Sie nutzten Ausreisemöglichkeiten unter Gorbatschow, als der Zerfall der Sowjetunion zu massivem Wandel der Strukturen beitrug. In Deutschland fühlten sich viele als Stiefkind. Ein Zugehörigkeitsgefühl mangelte, das Selbstwertempfinden konnte herabgesetzt sein. Die Zuwanderung anderer aktualisierte Ängste, … Weiterlesen …

Offen für Neues? Über den schwierigen Umgang mit neuen Entwicklungen in psychoanalytischen Institutionen – zwischen Regression und Hoffnung

Mein Vortrag verarbeitet persönliche Erfahrungen eines Versuchs, zusammen mit zwei Kolleginnen am eigenen Institut (DGPT) einen Zugang zur Internationalen Psychoanalyse zu implementieren. Die teils euphorischen und auch entwertenden Rückmeldungen der Mitglieder bewegten mich, über die schwierige Kommunikation an analytischen Instituten mit psychodynamischen und gruppenanalytischen Konzepten nachzudenken.Es geht um regressive und destruktive Dynamiken wie auch um … Weiterlesen …